Über mich

2016, als ich mich in der Oberstufe des Gymnasiums befand, behandelten wir im Unterricht Goethes Klassiker “Faust”. Eine Textstelle blieb mir dabei besonders im Gedächtnis und sie sollte die kommenden Jahre meines Lebens entscheidend verändern, wie ich es mir nie hätte vorstellen können: „Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält.“. In dieser Zeit fing ich an mich mit mir selbst und der Bedeutung des Lebens auseinanderzusetzen. Wer bin ich und welche Aufgabe habe ich hier? Bin ich das, was ich denke, oder bin ich vielleicht etwas anderes?

Der Blick hinter das Ich

Mein Name ist Yannik Wagner, ich bin 24 Jahre alt und studiere Wirtschaftsingenieurwesen in Aachen. Wie der Charakter Faust habe ich großes Interesse an den Naturwissenschaften und einer ganzheitlichen Betrachtung des Universums, auf der anderen Seite liegt meine große Leidenschaft aber auch in der Philosophie, Selbsterkenntnis und Spiritualität.

Alles begann mit 16 Jahren, als ich den Tiefpunkt meines Lebens erreichte: Meine Mutter verstarb an Krebs. Dies riss ein tiefes Loch in mein Herz. Ich bekam eine Vorstellung davon, wie es in der Hölle sein muss. Doch ihr letzter Anblick am Sterbebett auf der Palliativ-Station veränderte etwas in mir. Sie strahlte förmlich vor Frieden, es war kein Widerstand mehr in ihr wahrzunehmen. Sie hatte ihren Tod akzeptiert, wodurch es mir leichter fiel, dies auch zu tun. Für mich waren diese Momente zutiefst schmerzhaft und doch auch irgendwie sehr magisch. Sie läuteten die spannendste Reise meines Lebens ein: Die Reise zu mir selbst.

Nach dem Abitur bereiste ich Australien und Südostasien, wo ich dann durch das Lesen von „Jetzt! Die Kraft der Gegenwart“ von Eckhart Tolle mein spirituelles Erwachen erlebte. Mir eröffnete sich eine komplett neue Dimension, die ich nie für möglich gehalten hätte. Diese Momente der Klarheit und die Gefühle des “Angekommenseins” ließen mich nicht mehr los, ich wollte von nun an immer in diesem Zustand des Bewusstseins bleiben.

Vom Stein zum Diamant

Das angehäufte Wissen möchte ich nun mit dir teilen und aufzeigen, wer du wirklich bist. Ich werde dir klarmachen, dass du nicht dieses begrenzte Ich mit Namen, Alter, Erinnerungen usw. bist, sondern in Wahrheit grenzenlos und unsterblich bist. Mag erstmal schwer vorstellbar klingen, ich weiß. In jedem Einzelnen von uns liegt der Weg zu bedingungsloser Liebe, unendlichem Frieden und tiefer Glückseligkeit verborgen. Doch wie ein Stein erstmal bearbeitet und geschliffen werden muss, bevor er zu einem strahlenden Diamanten werden kann, müssen wir mit Werkzeugen trainieren und reflektieren, damit das Licht aus uns selbst heraus erstrahlen kann.

Wege der Selbsterkenntnis

Auf dieser Reise der letzten Jahre sinnierte und reflektierte ich über die Selbsterkenntnis mit hunderten von Menschen aus der ganzen Welt, meditiere mittlerweile seit über 6 Jahren, erlernte verschiedenste Formen des Yogas, sang Mantras, las unzählige Bücher über Spiritualität, Selbsterkenntnis, Philosophie, Psychologie und vieles mehr. Ich erkundete die großen Weltreligionen und habe in ihnen mittlerweile im Kern viele Gemeinsamkeiten gefunden, nur die unterschiedlichen kulturellen Rahmenbedingungen haben sie in verschiedene Kostüme gepresst. Sie alle zeigen aber auf dieselbe Wahrheit hin: Jeder von uns ist bereits Gott! Wir haben es nur durch die Identifikation mit einem getrennten Ich vergessen.

Alles ist gleich im Unendlichen

Bei wem das Wort Gott Unbehagen auslöst, kann an dieser Stelle auch an reines Bewusstsein, die Einheit aller Dinge, Allah oder Krishna denken. Es gibt sehr viele weitere Namen. Wichtig ist nur, dass damit immer ein und dieselbe Sache gemeint ist, welche nur durch ein Wort ausgedrückt wird, damit man es kommunizieren kann. Letztlich liegt die Bedeutung davon aber jenseits von Sprache und Vorstellung und ist keine Person, die im Himmel auf uns schaut. Ein alter Spruch von den Sufis lautet zum Beispiel sinngemäß, dass man sein Kamel anbinden muss, wenn man zu Allah gehen möchte. Das Kamel spiegelt hierbei dein Gefährt wider, mit welchem du die Gotteserkenntnis erlangen möchtest. Im übertragenen Sinn kann es aber auch auf die Werkzeuge und Anhaftungen in der Spiritualität hindeuten.

Die Befreiung

Jenseits vom Ich lebt man dann in einem Flow-Zustand, in welchem keine Gedanken an Zukunft oder Vergangenheit mehr existieren und man einfach nur die ganze Zeit mit seinem Bewusstsein einen Moment nach dem anderen erlebt ohne Urteil oder Vorstellung darüber. Es ist egal, ob es regnet oder die Sonne scheint, ob der Zug pünktlich ist oder 2 Stunden Verspätung hat, man stellt sich dann nicht mehr gegen den Lauf des Lebens. In diesem Zustand ist alles sehr leicht und unbeschwert, weil man sich an nichts mehr klammert und jeder Moment richtig ist, wie er ist. Die Grenzen zwischen dem Inneren und Äußeren verschwinden. Das Universum wird sich sich selbst bewusst.

“Lass alles los und du bekommst alles zurück.”

-Ram Dass

Paradoxer kann es ja gar nicht sein, aber vieles in der Welt jenseits unseres Ichs lässt sich durch unseren Verstand einfach nicht begreifen. Mit Loslassen ist hier nicht gemeint, dass du alles stehen und liegen lässt in deinem Leben sondern, dass du deine Anhaftung an die Dinge erkennst und überwindest. Dann kannst du wieder zu deiner wahren Natur werden, die du schon immer warst. Das Leben wird dann zu einem Spiel oder einem Tanz, anstelle von Ernst, Kampf und Leiden.

Identifikation schafft Leid

Wir identifizieren uns mit so vielen Dingen auf dieser Welt und sagen damit aus: „Das bin ich!“. Zum Beispiel haben wir eine schöne Vase, welche durch Unachtsamkeit herunterfällt. Wir betrachten die Scherben auf dem Boden und verfallen in Wut oder Ärger, weil wir uns damit identifiziert haben. Wir halten an der Vergangenheit fest, an der heilen Vase, und entziehen uns des jetzigen Moments. In solchen Momenten spalten wir uns vom Leben ab, weil wir es nicht akzeptieren können. Wir stellen uns gegen die Kräfte des Lebens. Macht euch mal einen Begriff darüber, wie viel Energie wir in Wut, Hass, Ärger, Angst usw. hineinstecken. Achtet das nächste Mal darauf, wie sich euer innerer Zustand bei solch einer Situation verändert, werdet zum Beobachter!

Bei genauer Betrachtung lösen sich aber all diese Dinge auf und ihr ebnet den Weg in ein Leben ohne Ärger, Ängste, Wut und Hass, um in Liebe und Frieden mit allem zu leben. Dann ist jeder Mensch nicht nur dein Freund, sondern du selbst. Wie wäre es wohl in einer Welt zu leben, in welcher du nur dir selbst begegnest?

Bei Fragen und Anmerkungen kontaktiert mich gerne unter info@selbstkenner.de.

Namaste, dein Yannik.

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